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Als die Elfe knapp 3 Jahre alt war, waren wir auf dem Jahrmarkt. Dort wünschte sie sich einen Luftballon in Form eines pinkfarbenen Delfins. Es war das erste Mal, dass sie so einen tollen Ballon aus Alufolie bekam und er war ihr ganzer Stolz. Wir befestigen ihn an ihrem Handgelenk, damit er nicht wegflog und nahmen ihn mit nach Hause.
Auch dort schleppte sie ihn den ganzen Tag durchs Haus. Als wir später Spazieren gehen wollten, musste der Luftballon natürlich auch mit. Alle Warnungen, den Ballon lieber zu Hause zu lassen, da er möglicherweise wegfliegen könnte, stießen auf taube Ohren. Der pinke Ballon musste einfach mit.
Ihr ahnt es, es kam wie es kommen musste: Kaum hatten wir das Haus verlassen, nestelte die Elfe am Band des Ballons herum, und – der Luftballon löste sich und flog in den Himmel. Die Tränen flossen in Strömen und die Trauer war groß. Der geliebte pinke Delfin war auf ewig in den Wolken verschwunden und würde nicht wieder auf die Erde zurückkehren. Diese schmerzliche Erfahrung sollte sich jedoch im Nachhinein als recht hilfreich entpuppen.
Der Onkel der Elfe war schwer erkrankt und verstarb leider wenig später viel zu früh. Die Elfe war traurig, aber die Erfahrung mit dem pinken Delfin machte es ihr leichter zu begreifen, dass ihr Onkel leider in den Himmel weitergezogen wer und nicht mehr auf die Erde zurückkehren kann. Trotzdem war er ja noch da, in den Wolken. Es spendete ihr Trost, dass er da nun auf den pinkfarbenen Delfin aufpassen würde.
Für uns war es erstaunlich zu sehen, wie einfach sie die Tatsache akzeptierte, dass sie ihn nicht mehr treffen konnte. Sie sprach in nächster Zeit noch viel von ihm, aber ohne zu weinen, eigentlich erzählte sie eher von Erlebnissen mit ihm oder was er nun tun würde. Ich finde, Erwachsene können sich hier etwas von Kindern abschauen.
Auch als ein paar Jahre später die Großtante der Elfe starb, betrachtete es die Elfe als tröstlich, dass die Großtante nun mit ihrem Onkeln und dem pinken Delfin spielen konnte.
Im Nachhinein hat die Erfahrung mit dem pinkfarbenen Delfin sich für uns als Segen erwiesen. Aber nicht für jeden ergibt sich so ein „glücklicher“ Zufall. Daher ist es oft hilfreich, Informationen von anderen Eltern zu erhalten, die bereits in einer ähnlichen Situation waren. Denn ich glaube, wir Erwachsenen gehen Erklärungen manchmal zu kompliziert an, Kinder verstehen mehr also wir denken.
Mehrere bekannte Elternblogger, aber auch eine Traumapädagogin haben ihre Erfahrungen und Empfehlungen in einer Broschüre mit dem Titel „Warum wacht Bello nicht mehr auf?“ zusammengetragen, die von CosmosDirekt als E-Book herausgegeben wurde. Hier finden betroffene Eltern die persönlichen Antworten dieser Eltern auf Fragen wie den Umgang mit Trauer bei Kindern oder wie diese den Kleinen den Verlust eines Haustieres, Freundes oder Verwandten auf einfache Weise erklären. Aber auch Bücher und Filme zum Thema werden empfohlen.
Die Auswahl an unterschiedlichen, individuellen Herangehensweisen macht die Broschüre besonders lesenswert, so kann jeder etwas für sich herausfiltern, was auf seine persönliche Situation in der Familie passt. So zeigt sich z.B. bei der Frage, ob Kinder mit auf die Beerdigung kommen sollen, dass die Meinungen ganz weit auseinandergehen. Und das ist auch in Ordnung so, es gibt kein Richtig oder Falsch. Es kommt immer auf die einzelnen Personen und den individuellen Fall an.
Musstet ihr und eure Kinder selbst bereits Erfahrungen mit dem Tod in eurem persönlichen Umfeld machen? Möchtet ihr mit uns teilen, was euch und euren Kindern bei der Verarbeitung am besten geholfen hat? Dann freuen wir uns über einen Kommentar.
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Oh ja ein schwieriges Thema, vor allem wenn es einem selber schwer fällt darüber zu reden. Ich erkläre meinem Sohn auch immer, dass sein Opa aus den Wolken auf uns unten schaut.
LG
Hannah
Ein schweres Thema, aber schön, dass deine Tochter diese traurigen erfahrungen mit der freude, dass die verstorbenen mit den pinken delfin spielen können, verarbeiten kann.
Ein sehr schwieriges Thema, zumindest für uns Erwachsene. Vor 4 Tagen ist meine Oma gestorben, sie hatte einen langen Leidensweg im Krankenhaus nach einem Unfall. Meine Tochter (7 Jahre) konnte nicht verstehen, warum bei mir die Tränen kullerten. Sie sieht das alles sehr entspannt. Sie kennt den Weg, aus der Kita, dem Religionsunterricht und von meinem Vater(Bestatter), nachdem versterben. Sie weiß, dass Oma beerdigt wird und das sie im Himmel bei Opa ist und auf uns aufpasst. Sie hat dann noch das Buch „ein Himmel für oma“ bekommen und blättert immer mal drin. Außerdem hat sie einen Brief für Oma, geschrieben und gemalt und der wird dann mit in den Sarg gelegt. Sie sagt immer, dass es „total schade ist, dass Oma gehen musst aber sie passt jetzt auf uns auf und sieht wie gut sie in der Schule ist“
Liebe Jea!
Das tut mir sehr leid und ich wünsche euch viel Kraft für die nächste Zeit! Es ist schön wie eure Tochter damit umgeht! Sie hat so eine positive Herangehensweise an das Leben und den Lauf der Dinge.
Alles Liebe!
Karin
Wirklich ein schwieriges Thema. So richtig möchte man selbst nicht über den Tod reden. Bei uns ist vor kurzem der Uropa gestorben und davor eine gute Freundin der Familie. Das hat mein Sohn ja voll mitbekommen und auch Fragen gestellt. Aber im Ganzen versteht er noch nicht, was es heißt, Tod zu sein. Er kann nicht verstehen, dass man dann für immer tot ist. Schwierig, schwierig.
LG Anke
Das gehört zum Leben eben doch dazu. Ich wünschte wir Erwachsenen wären cooler damit.