Laut TÜV Rheinland sind 90% aller Flugunglücke für Erwachsene überlebbar. Leider gilt dies für (Klein-)kinder nicht, da diese im Flugzeug oft keinen eigenen Sitzplatz haben und auch sonst nicht angemessen gesichert sind. Notlandungen, die für Erwachsene glimpflich verlaufen, können daher für Kinder tödlich enden. Auch Turbulenzen können gefährlich sein.
Von Deutschland aus reisen Kinder unter 2 Jahren i.d.R. auf dem Schoß eines Elternteils und werden mit einem Loop-Belt gesichert. Das ist ein Schlaufen-Beckengut, der in den Beckengurt der Eltern eingehängt wird. Studien der australischen, US-amerikanischen, kanadischen und deutschen Luftfahrtbehörden sowie des TÜV Rheinlands haben jedoch gezeigt, dass dies lebensgefährlich sein kann. Die Eltern können bei einer Notlandung ihre Kinder durch ihr Gewicht zerquetschen. Daher sind die Loop-Belts in Amerika auch verboten.
Auf einen Gurt zu verzichten, ist aber auch keine Lösung: Zum einen ist dies in Deutschland verboten und zum anderen durch die enormen Kräfte von bis zu 16 g, die in der Kabine in einer Notsituation wirken können, auch extrem gefährlich. Das Kind wird quasi zum „Geschoss“.
Weitere Infos hierzu findet ihr beim TÜV Rheinland.
Neben einem eigenen Sitzplatz ist es daher sehr wichtig, euer Kind durch ein gutes Kinderrückhaltesytem richtig zu sichern. Wir haben auf unseren letzten Flügen das CARES Kinderrückhaltesystem* getestet und sind davon wirklich begeistert. Das Gurtsystem ist für Kinder von ca. 1 bis 4 Jahren geeignet. (Die Kleinen müssen bereits selbständig sitzen können). Das Gewicht der Kinder darf zwischen 10 und 20 kg liegen und es kann bis zu einer Körpergröße von 1 Meter eingesetzt werden.
Das CARES Kinderrückhaltesystem ist ein Gurtsystem, das in Verbindung mit dem Beckengurt des Flugzeuges verwendet wird. Der Gurt wird an der Rückenlehne des Flugzeugsitzes befestigt und an zwei Stellen durch Schlaufen mit dem Beckengurt des Sitzes verbunden. So macht es aus dem regulären Flugzeuggurt einen sicheren 4-Punkt- bzw. „Hosenträger“-Gurt. Das Kind ist also bei Start, Landung und während Turbulenzen fest mit dem Sitz verbunden und dadurch viel sicherer. Nicht umsonst kommt das „Hosenträger“-Gurtsystem bei den Autokindersitzen und in Rennautos zum Einsatz.
Die Installation des Gurtes ist sehr einfach und schnell erledigt. Man klappt das Tischchen des hinteren Sitznachbarn herunter, streift den Gurt über die Sitzlehne und zieht ihn fest. Anschließend verbindet man das CARES Kinderrückhaltesystem an zwei Stellen mit den zwei Teilen des Beckengurts des Sitzes. Dieser wird dann vor dem Kind geschlossen. Auf Brusthöhe verfügt das Gurtsystem über eine weitere Schnalle, die vor der Brust des Kindes geschlossen wird und gewährleistet, dass der „Hosenträger-„Gurt in der richtigen Position bleibt.
Wir haben das CARES Kinderrückhaltesystem in verschieden Flugzeugen verwendet und es war jeweils ganz schnell installiert. Die Elfe hat sich ohne Probleme damit anschnallen lassen und sich darin wohlgefühlt. Auf einem Flug ist sie kurz vor der Landung sogar darin eingeschlafen. Wir hatten recht ruhige Flüge und nur ein Mal leichte Turbulenzen, aber bereits hier war ich froh, dass die Elfe gut angeschnallt war.
Das Gurtsystem wiegt ca. 500 gr. und lässt sich klein zusammenfalten. Es kommt mit einem kleinen Transportbeutel. Es liegen eine englische Anleitung und eine englische Instruktions-CD bei sowie eine sehr verständliche, bebilderte deutsche Kurzanleitung bei, die zur richtigen Installation völlig ausreichend ist. Das System macht einen hochwertigen Eindruck und wird von AmSafe hergestellt, dem weltgrößten Hersteller von Flugzeuggurten.
Auf diesem Blog findet ihr zudem weitere Tipps und Tricks, wir ihr das Fliegen mit Baby und das Fliegen mit Kleinkind am einfachsten und bequemsten gestaltet.
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