DIY Dienstag: Formenspiel

Ich finde es toll, wenn die Elfe beim Spielen Spaß hat und gleichzeitig etwas lernt – wobei gerade kleine Kinder sowieso bei allem was sie tun, etwas lernen. Lustig findet sie zur Zeit das Formenspiel.

Dazu lege ich verschiedene Formen auf den Boden und fordere sie dann auf, auf eine bestimmte Form zu stehen, z.B. auf den Kreis. Eine Variante ist, dass wir zu Musik tanzen und dann immer wieder die Musik ausmachen und auf eine bestimmte Form stehen, so ähnlich wie bei der „Reise nach Jerusalem“. Natürlich kann man das Spiel auch mit mehreren Kindern spielen. Wenn die Kinder die ersten Formen sicher können, werden weitere Formen ergänzt.

Für das Formenspiel braucht man:

  • Moosgummiplatten (gerne auch in verschiedenen Farben, dann kann man mit dem gleichen Spiel auch Farben üben und es sieht lustiger aus)

Und so geht´s:

Einfach die gewünschten Formen in großem Format (z.B. Kreisdurchmesser 30 cm) auf das Moosgummi aufzeichnen und ausschneiden.

Magischer Extra-Tipp:

  • Ich habe Moosgummi genommen, da es auf Teppich und auf glatten Böden recht gut haftet und nicht verrutscht. Auf Teppich noch besser als z.B. auf Fliesen. Für diese sind evtl. Formen aus Teppichbodenresten idealer. Am besten probiert ihr zuerst selbst aus, ob die Formen gut haften, bevor ihr loslegt, damit euer Kind nicht fällt.

Habt ihr schon beim Wummelkisten-Gewinnspiel mitgemacht? Bis heute Abend (16.11.2012) habt ihr noch Zeit dazu.

Der positive Effekt von Schrammen und Beulen

„Ein Kind muss auch mal hinfallen“, sagt meine Schwägerin. Und die muss es wissen, die ist nämlich Erzieherin. Wer meiner Schwägerin nicht glaubt, der glaubt vielleicht dem Spiegel, da steht nämlich genau dasselbe. Nun muss ich zugeben, dass ich selbst etwas die Tendenz zum Helikoptern habe. Mir leuchtet aber alles ein, was in dem Artikel steht, daher werde ich künftig versuchen, mich in meiner Führsorglichkeit etwas zurückzuhalten. 😉

Die vom Spiegel zitierten Experten weisen allesamt darauf hin, wie wichtig es ist, dass Kinder sich selbst ausprobieren dürfen – auch wenn da die eine oder andere Schramme unausweichlich bleibt. Dabei geht es nicht nur um die Bewegung an sich. Zwar hat der kanadische Gesundheitsforscher François Trudeau beim Vergleich der Ergebnisse von rund einem Dutzend Studien festgestellt, dass Schulkinder, die eine Stunde Sport am Tag machen, auch in anderen Fächern bessere Noten haben. Viel besser ist aber das freie Toben in der Natur: Ohne Leistungsdruck macht dies noch mehr Spaß. Dabei wird im Gehirn besonders viel Dopamin frei. Dies ist ein Botenstoff, der laut Hirnforschern eine entscheidenden Rolle beim Verankern von Lernerfahrungen im Gehirn spielt.

Das Spielen dient Kinder dazu, ihre eigenen Grenzen auszuloten. Sie gehen absichtlich immer wieder an ihre Grenzen, um Ängste zu überwinden und das Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten zu stärken. Kleinere Verletzungen gehören hierbei dazu. So lernen die Kinder Situationen richtig einzuschätzen, was später schwerere Verletzungen verhindert. Sie gewinnen Sicherheit für ihr ganze Leben.

Greift man als Eltern aber ständig ein, wenn das Kind versucht selbst die Leiter zur Rutsche hochzuklettern oder von einem kleinen Absatz zu hüpfen, erreicht man genau das Gegenteil. Das Kind wird verunsichert, es hatte kein Erfolgserlebnis und Ängste werden zementiert. Auch motorisch kann es sich so nicht gut weiterentwickeln.

Als Eltern muss man wohl selbst einiges lernen: Nämlich gut abzuschätzen, wann es wirklich notwendig ist einzugreifen, dem eigenen Kind etwas zuzutrauen und im richtigen Moment auch mal wegzuschauen. Vielleicht hilft einem dabei, dass der Leiter der Bundesarbeitsgemeinschaft für Haltungs- und Bewegungsförderung (BAG) Breithecker bestätigt: „Klettern…ist eine der sichersten Tätigkeiten überhaupt“.

Den Spiegelartikel findet ihr hier.

Schneller, höher, weiter

…ist in dieser Woche das Thema der Eltern-Kind-Blogparade. Oft hört man ja von der Baby-Olympiade in den Spielgruppen: „Welches Kind krabbelt zuerst? Welches ist besonders sprachbegabt? Welches braucht am frühesten keine Windeln mehr?“ Manche Eltern melden ihr Kind zudem bereits zum Chinesisch-Kurs an, bevor es überhaupt sprechen kann. Andere versuchen durch Vorspielen klassischer Sonaten einen Musiker heranzuziehen und wieder andere möchten mit allen Mitteln einen Spitzensportler aus ihrem Kind machen.

Zum Glück blieben wir in unserem Freundes- und Bekanntenkreis bisher weitgehend von Wettbewerben untereinander verschont. Interessant zum Thema Frühförderung und Leistungsdruck sowie deren Auswirkungen ist ein Artikel von Hirnforscher Gerhard Roth in Geo Kompakt Nr. 28 bzw. ein Auszug davon auf Geo.de:

Die Wissenschaft ist sich darüber einig, dass die Intelligenz eines Menschen zu 50% angeboren ist. Weitere 30% werden von der Umwelt beeinflusst, dabei natürlich auch von den Eltern. Roth beschreibt deren Einfluss allerdings nur in frühester Kindheit als recht bedeutend. Die Faktoren, die die übrigen 20% bilden, können nicht genauer bestimmt werden.

Generell sind die ersten 3 Lebensjahre für die Entwicklung des Verstandes der Kinder besonders wichtig. Insbesondere die ersten 6 Monate sind für die Persönlichkeits-entwicklung und die Bindungserfahrung besonders bedeutend. Nun könnte man daraus natürlich schließen, dass man die Kleinen gerade in diesem Alter sehr stark fördern bzw. fordern sollte. Dies ist laut Roth allerdings falsch, eher das Gegenteil ist der Fall. Übertrieben starke Stimulierung oder gar Leistungsdruck führen zu Stress. Dieser schadet der heranwachsenden Intelligenz. Babys und Kleinkinder lernen am besten spielerisch und ohne Zwang. Das können sie, wenn sie erleben, dass sie geliebt und beschützt werden.

Liebe, Verständnis und Toleranz sind das Wichtigste, was Eltern ihren Kindern geben können – und zwar nicht nur, um ihre Intelligenz zu fördern. Dass das liebevolle Bekümmern der Kinder aber auch einen sehr großen Einfluss auf die Entwicklung des Verstandes haben, ist mittlerweile sogar anatomisch bewiesen, wie Ihr hier nachlesen könnt.

Elternliebe schafft Genies

…oder zumindest die besten Voraussetzungen hierfür. Das ist jetzt auch anatomisch bewiesen: Eine Studie der Washington University School of Medicine hat gezeigt, dass Kinder im Alter von 7 bis 10 Jahren, die von ihrer Mutter in den ersten Lebensjahren liebevoll unterstützt und bekümmert wurden, einen 10% größeren Hippocampus haben. Das ist eine Struktur im Gehirn, die für das Lernen, das Erinnerungsvermögen und die Stressbewältigung eine Schlüsselrolle spielt. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass es generell keine Rolle spielt, ob die Bezugsperson die Mutter, der Vater, die Oma oder eine andere Person ist, solange das Kind liebevoll großgezogen und unterstützt wird. Mehr dazu erfahrt ihr hier.