Mutterschutz und Elternzeit rund um die Welt

Immer wieder höre ich Klagen über das Elterngeld in Deutschland, das oft beim 2. Kind geringer ausfällt, da die Mutter nur noch Teilzeit gearbeitet hat. Dabei finde ich, dass Deutschland in Punkto Mutterschutz und Elternzeit sehr großzügige Regelungen hat. Heute möchte ich euch aus eigener Erfahrung aus anderen Ländern berichten. (Ich gebe zu, „rund um die Welt“ ist etwas hoch gegriffen, aber dafür stelle ich euch ziemliche Extreme vor.)

Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr eure Erfahrungen aus weiteren Ländern als Kommentar ergänzen würdet, falls ihr außerhalb von Deutschland lebt oder gelebt hat!

Regelungen zum Mutterschutz in Deutschland und anderen Ländern

Mutterschutz und Elternzeit in den Vereinigten Arabischen Emiraten

Die Elfe ist ja in Dubai geboren. Dort kann man von deutschen Verhältnissen nur träumen, Der bezahlte Mutterschutz dauert 45 Kalendertage (inkl. Wochenenden). Dies beinhaltet die Zeit vor wie auch nach der Geburt. Was dazu führt, dass viele finanziell nicht so gut gestellte Frauen bis zum Einsetzen der Wehen arbeiten, um möglichst viel Zeit mit dem Neugeborenen verbringen zu können.

Aus medizinischen Gründen kann der Mutterschutz um 100 Tage erweitert werden, allerdings unbezahlt. Solange hat die Frau ein Anrecht auf einen vergleichbaren Arbeitsplatz bei ihrem alten Arbeitgeber.

Im Jahr 2020 wurden zusätzlich je 5 Tage bezahlte Elternzeit für Frauen und Männer ergänzt. Für die einheimische Bevölkerung gibt es weitere Vorteile.

Vertiefende Informationen findet ihr hier.

Mutterschutz und Elternzeit in Russland

Derzeit leben wir in Moskau. Hier stellt sich die Situation komplett anders dar. So wurde hier nach der Oktoberrevolution als erstem Land weltweit im Jahr 1917 der Mutterschutz eingeführt.

Heutzutage haben (werdende) Mütter in Russland 70 Tage vor und weitere 70 Tage nach der Geburt Anspruch auf Mutterschutz bei vollem Gehalt. Bei Mehrfachgeburten oder Komplikationen kann der Mutterschutz auf insgesamt 198 Tage verlängert werden. Elternzeit kann mit entsprechender Versicherung auf 1,5 Jahre gewährt werden, dann allerdings bei 40% des Durchschnittsgehalts. Für drei Jahre besteht Anspruch auf einen vergleichbaren Arbeitsplatz beim alten Arbeitgeber.

Um die niedrige Geburtenrate anzukurbeln, gibt es in Russland jedoch ein besonderes Schmankerl für einheimische Eltern: Seit 2020 werden für jedes erstgeborene Kind 466.617 Rubel (ca.5.200 Euro) und für jedes weitere Kind 616.617 Rubel (ca. 6.900 Euro) ausgezahlt.(Davor gab es erst ab dem 2. Kind Geld.) Dies ist hier ein beachtlicher Betrag, der jedoch zweckgebunden nur für Wohnen, Bildung, Gesundheitsvorsorge oder die Altersrente der Mutter verwendet werden darf. Für spezielle Gruppen gibt es weitere Vergünstigungen, z.B. Kindergeld für arme Eltern oder einen Zusatzbetrag für Armeeangehörige.

Mutterschutz und Elternzeit in Deutschland

In Deutschland beträgt der Mutterschutz sechs Wochen vor und acht Wochen nach der Geburt (12 Wochen bei Früh- und Mehrlingsgeburten) bei voller Gehaltszahlung. Elternzeit mit Kündigungsschutz besteht auf Antrag für beide Eltern bis zur Vollendung des 3. Lebensjahres des Kindes.

Basiselterngeld wird für 12 Monate an eine Person gezahlt, oder für 14 Monate, wenn jeder der beiden Eltern mindestens 2 Monate Elternzeit nimmt. Das ElterngeldPlus kann auf die doppelte Zeit verlängert werden, wenn in Teilzeit gearbeitet wird.

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Hättet ihr mit solchen Angeboten bzw. Unterschieden in den genannten Ländern gerechnet? Ich denke, seit der Einführung des Elterngelds stehen alle in Deutschland im Vergleich nicht schlecht da, oder?

Gerne würde ich eine Sammlung beginnen, wie Mutterschutz und Elternzeit in den verschiedensten Ländern geregelt sind. Falls ihr also im Ausland lebt oder gelebt habt, würde ich mich über eure Erfahrungen als Kommentar freuen!

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Mutterschutz und Elternzeit in anderen Ländern

 

 

 

 

 

 

 

 

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Geburt ohne Hebamme?

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Das geht, ist aber nicht so schön, wie ich euch aus eigener Erfahrung berichten kann. Die Elfe ist ja in Dubai geboren. Dort ist die Betreuung durch eine Hebamme insbesondere vor und nach der Geburt nicht üblich. Aus medizinischer Sicht wird die werdende Mutter während der Schwangerschaft durch den Arzt versorgt, der i.d.R. auch die Geburt selbst begleitet.

Am Tag nach der Geburt wird die Mutter dann im Normalfall mit dem Kind nach Hause geschickt und kommt zu den Neugeborenen-Untersuchungen wieder zurück ins Krankenhaus. Ich fuhr an diesem Tag ohne die Elfe nach Hause, die noch ca. 4 Wochen in der Klinik bleiben musste. Die Schwestern der Neonatologie zeigten mir bei der Entlassung auch noch kurz, wie man ein Baby wickelt und badet. (Und ja, ich habe die Windeln tatsächlich beim ersten Mal falsch herum gehalten… 😉 ) Von da an waren wir auf uns alleine gestellt.

Während ich eine Hebamme vor der Geburt nicht so sehr vermisst habe, da ich exzellent betreut wurde, hätte ich mir insbesondere in der erste Zeit alleine mit dem Kind zu Hause gewünscht, eine erfahrene Hebamme an meiner Seite zu haben. Gerade als Erstgebärende ist man ja noch total unerfahren und die Betreuung einer Hebamme, an die man alle seine Fragen und Ängste richten kann, gibt einem viel Sicherheit und Ruhe.

Daher unterstütze ich die #DankDir-Kampagne von Pampers, die auf die Bedeutung der Hebammen für die jungen Mütter aufmerksam macht. Pampers unterstützt in diesem Zug den Deutschen Hebammenverband (DHV) mit einer Spende von 50.000 Euro.

Ich hoffe, eine erhöhte Wahrnehmung in der Öffentlichkeit sorgt langfristig wieder für mehr Hebammen in Deutschland. Denn erst kürzlich veröffentlichte die Welt Studienergebnisse, die besagen, dass 25% der werdenden Mütter in Bayern Schwierigkeiten haben, eine Hebamme zu finden. Die Vorsitzende des Bayerischen Hebammen-Landesverbandes (BHLV), Astrid Giesen, erwartet eher noch eine Verschärfung der Lage, da 80% der Hebammen künftig ihre Mehrarbeitszeit reduzieren möchten.

Wie sind eure Erfahrungen? Habt ihr gleich eine Hebamme gefunden und euch gut betreut gefühlt? Wir freuen uns über euren Kommentar!

Der Artikel entstand in freundlicher Zusammenarbeit mit Pampers. Inhalt und Meinung sind  ausschließlich meine.