Bezahlter Mutterschutz, Elternzeit, Kindergeld, Elterngeld, Anspruch auf einen Kitaplatz oder Betreuungsgeld und jetzt auch noch das ElterngeldPlus – zumindest in Bezug auf die finanzielle Förderung wird in Deutschland für junge Familien von staatlicher Seite viel getan, auch wenn dies oft als selbstverständlich angesehen und nicht richtig gewürdigt wird.
Die Elfe ist in Dubai geboren. Dort haben Arbeitnehmerinnen 45 Kalendertage – also ca. 6 Wochen – Mutterschutz. Diese 6 Wochen beinhaltet die Zeit vor und nach der Geburt, daher arbeiten viele Frauen quasi bis zum Einsetzen der Wehen, damit sie anschließend möglichst viel Zeit mit ihrem Baby verbringen können. Nur falls sie einen kulanten Arbeitgeber oder eine medizinische Indikation haben und es sich leisten können, haben sie anschließend die Möglichkeit bis zu 100 Tage unbezahlt frei zu nehmen. Nach der Rückkehr an den Arbeitsplatz haben sie noch ein Anrecht auf 2x 30 Minuten Stillpause pro Tag. Das war’s. Männer haben gar keinen Anspruch, wenige Arbeitgeber gewähren ihnen bei Geburt eines Kindes bis zu 3 Tage frei.
Nicht, dass ich dies für gut heißen würde, und auch bei der dortigen Regierung ist mittlerweile angekommen, dass hier etwas getan werden muss. Aber ich finde, wir sollten uns hier in Deutschland bewusst sein, das der Sozialstaat uns viel bietet. Das neueste Angebot ist das ElterngeldPlus.
Mit dem ElterngeldPlus reagiert die Bundesregierung auf den Wunsch vieler Eltern, nach der Geburt ihres Kindes Teilzeit zu arbeiten. Eltern, die dieses Arbeitsmodell wählen, können nun die Bezugszeit des Elterngeldes verlängern und aus einem Elterngeld-Monat zwei ElterngeldPlus-Monate machen. Wenn beide Elternteile in Teilzeit gehen und für vier Monate gleichzeitig 25 – 30 Stunden die Woche arbeiten, erhalten sie sogar vier zusätzliche ElterngeldPlus-Monate. Da folgende Schaubild verdeutlicht einige mögliche Varianten:
Das Elterngeld Plus kann von allen Eltern in Anspruch genommen werden, deren Kinder seit dem 1. Juli 2015 geboren wurden. Was genau das neue ElterngeldPlus für die eigene Familie bedeutet, kann jeder individuell mit dem Elterngeldrechner mit Planer ausrechnen. Damit sind wir in Deutschland noch einen Schritt weiter auf dem langen Weg der Vereinbarkeit von Familie und Beruf – nun müssen nur noch die Arbeitgeber mitziehen.
Dieser Artikel erschien in Kooperation mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.